Insektenschonend Mähen

Projektbeschreibung

Die landwirtschaftliche Fläche von 1,8 Hektar wird bereits seit dem Jahr 2015 renaturiert. Dazu gehören die Anlage einer Magerwiese, der gänzliche Verzicht auf Dünger, die 1 bis 2-malige Mahd, die Anlage einer Wildkulturhecke sowie einer Streuobstwiese und die Errichtung eines Naturteiches. Die Artenvielfalt konnte durch die gesetzten Maßnahmen bereits deutlich erhöht werden.

Neben dem Verzicht von Pestiziden und der Schnitthäufigkeit ist die Mähtechnik entscheidend für die Artenvielfalt auf Wiesen und Grünflächen. Bei konventioneller Mahd (Drehschneide, Aufbereiter) und falscher Mähorganisation kann bis zu 80% des Insektenbestands verloren gehen. Bei technischer sowie organisatorischer Adaption kann der Verlust auf 20% reduziert werden.

Geplant sind eine Adaption der Mähorganisation sowie der Mähtechnik um den bereits hohen Bestand an Insekten- und Amphibien bei der Mahd zu schonen. Dieses Projekt soll als Vorzeigeprojekt für insektenschonende Mahd in der Region dienen. Das erlangte Knowhow und die technische Umsetzung wird an interessierte Landwirt:innen und Grundstückeigentümer:innen weitergegeben. Zudem wird das Projekt naturkundlich von einer  Ökologin begleitet.

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Verlust von Insketen bei konventioneller Mahd
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Verlust von Insketen bei insektenschonender Mahd

Umsetzung

Technische Adaption:

Die nachweislich tierschonenste Mahd erfolgt mit einem Balkenmäher (Doppelmessertechnik).  Das Gras wird mit einem Doppelmessermähbalken nicht abgeschlagen, sondern wie mit einer Sense schonend abgeschnitten. Das schont vor allem die Insekten, die nicht in einem Strom aus Mähgut geschleudert und zerquetscht werden. Mit dem horizontal liegenden Schneidwerk, dem geringen Gewicht, der geringen Mähgeschwindigkeit und geringen Ansaugwirkung werden dabei Tiere kaum geschädigt. Außerdem verletzt die Scherentechnik durch einen sauberen Schnitt auch die Pflanzen weniger. Wenden und Schwaden stellt ebenso ein hohes Tötungsrisiko dar und soll mittels Bandrechen und niedriger Fahrgeschwindigkeit und Drehzahl möglichst schonend durchgeführt werden.

Anpassung der Mähorganisation:

Zeitpunkt

Die erste Mahd erfolgt Ende Juli. Der Mahdzeitpunkt wird so gewählt, dass die Insekten möglichst mobil sind und gut flüchten können. Das ist im Früh- und Spätsommer zwischen 12 und 14 Uhr, im Hochsommer zwischen 11 und 16 Uhr.

Schnitthöhe

Die Mahdhöhe wird von 4 cm (regulär) auf 10 cm erhöht.

Abschnitte mähen

Es werden bei jeder Mahd mindestens 20 % des Vegetationsbestandes stehen gelassen. Zusätzlich dient die bereits angelegte Wildkulturhecke an der Grundstücksgrenze als Rückzugsort.

Richtung

Die Mahdrichtung erfolgt von innen nach außen, damit eine Fluchtmöglichkeit besteht.

Quelle: https://www.natuerlichbayern.de/praxisempfehlungen/insektenschonende-mahd

Projektdaten

Projektdaten
Jahr:
2022
Projekttitel:
Insektenschonendes Mähen
Fördergeber:
LEADER-Projekt
ökologische Beratung:
Stefanie Pontasch, PhD

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